Welche Teile der Natur sind beseelt und haben Geist?
Grundsätzlich gilt, dass alles in der Natur, was sich aus sich selbst heraus bewegt, eine Seele und Geist haben muss. So haben z.B. auch Pflanzen Geist und Seele, denn sie wachsen ja. Steine dagegen können sich nur bewegen, wenn von außen Kräfte auf sie wirken und sind also wohl nicht beseelt.
Der Geist ist die Ursache für alle aus einem Geschöpf selbst kommende Bewegung in der belebten Welt denn in ihm ist das Leben der Lebewesen. Wenn der Geist den Körper verlässt, man sagt auch, dass der Lebensgeist erlöscht, dann stirbt und zerfällt dieser wieder. Der Geist belebt und aktiviert, die Seele animiert und lenkt den Körper.
Es gibt verschiedene Arten von Geistern und Seelen, die mit unterschiedlichen Vermögen ausgestattet sind. Bei Menschen und Tieren enthalten die Seelen z.B. auch den Verstand. Der Verstand erzeugt mithilfe seiner Grundfunktionen, die in Kants Kategorientafel aufgeführt sind, die Erfahrung, durch die die Dinge, Zusammenhänge und Sachverhalte in der Außenwelt erkannt werden. Wie der Verstand mithilfe der Kategorien die Erfahrung erzeugt, ist hier anhand von Beispielen ausführlich gezeigt.
Die einzelnen Inhalte der geistigen und seelischen Vermögen wie z.B. Vorstellungen, Erinnerungen, Stimmungen oder Gefühle erzeugt der Mensch nicht selbst, sie sind mit dem Besitz des Vermögens noch nicht vorhanden und werden von diesem auch nicht erzeugt, wie oft aus Verlegenheit und Mangel an möglichen Alternativen behauptet wird, sondern sie fließen ihm kontinuierlich zu, sie werden also eingegeben und fallen dem Menschen ein, wie man auch sagt. Siehe hierzu auch die Erläuterungen zur Willensfreiheit.
Vermutlich sind auch Gebirge und Gewässer und andere Teile der Natur irgendwie beseelt, denn wenn ein See z.B. keine Seele hätte, würde es im Evangelium nicht heißen, dass Jesus den aufgewühlten See beruhigte, indem er ihm und dem Sturm befahl, still zu werden (Mk 4,39). Ein Befehl oder eine Drohung ist eine Sprechhandlung und damit eine solche sinnvoll ausgeführt werden kann, braucht es einen Aussender dieser Botschaft und auch einen Empfänger, der diesen Befehl entgegennehmen kann. See und Sturm müssen also irgendwie aufnahmefähig und ansprechbar für solche Information sein. Auch wird an anderer Stelle in der Bibel das Meer von Gott direkt angesprochen, was keinen Sinn machen würde, wenn das Meer nicht irgendwie empfänglich für eine Ansprache wäre. Allerdings unterscheiden sich solche Arten von Seelen von der menschlichen fundamental sodass sie von uns Menschen nicht wirklich verstanden werden können. Wer viel mit Gewässern zu tun hat, z.B. ein Fischer, der weiß, dass jeder See und jeder Fluss seinen eigenen Charakter und ein eigenes Naturell hat, also etwas, was man bei uns Menschen als Persönlichkeit auffasst und beschreibt. Auch das spricht für eine Beseelung. Zudem sind Flora und Fauna und auch das Wasser selbst in und an jedem Gewässer in ihrer Zusammensetzung und Kombination einmalig, sowie auch die Gestalt der Körper aller Lebewesen sich unterscheiden.
Seit der Gründung der Psychologie und der Psychiatrie als vermeintliche Wissenschaften, hat sich die Auffassung weitgehend durchgesetzt, dass alle seelischen und geistigen Phänomene aus der Nerventätigkeit des Körpers entstehen würden. Es wird behauptet, dass z.B. das Bewusstsein ein Produkt von feuernden Neuronen sei. Abgesehen davon, dass sich dieses Phänomen, so wie wir es im Alltag erfahren und nutzen, auf diese Weise gar nicht erklären lässst, widerspricht diese Auffassung auch aller Vernunft und Logik. Denn es kann sich unmöglich etwas in einer Wirkung vorfinden, was in seiner Ursache nirgendwo angetroffen wird. Es ist also unmöglich, dass das Lebendige aus dem Toten entsteht oder von diesem erzeugt wird. Denn immer, wenn sich etwas in einer Wirkung zeigt, muss dieses in seiner Ursache bereits potentiell angelegt oder vorhanden sein. Zudem sind alle bekannten seelischen und geistigen Phänomene in den Kategorien und mit den Prinzipien und in der Sprache der Wissenschaften nicht fassbar oder beschreibbar, was darauf hindeutet, dass diese Phänomene ihrem Wesen nach etwas grundsätzlich anderes, also übernatürlicher Natur sein müssen. Diese Behauptung, dass die Seele und der Geist durch Tätigkeit des Körpers und im Köper stattfindende Prozesse hervorgerufen würde, gibt es bereits seit biblischen Zeiten, in unseren Tagen hat sich dieser widersinnige und simplistisch-primitive, alte Irrtum als weithin akzeptierte Lehrmeinung durchgesetzt weil das den heutigen Mächte- und Kräfteverhältnissen auch im geistigen Bereich entspricht. Diese Umkehrung von Ursache und Wirkung wird man wieder begradigen, wenn die Wahrheit offenbar wird, denn am Ende vergeht aller Trug und wer diesen Irrlehren angehangen ist oder ihre Verbreitung gefördert hat, der wird alles, was er sich auf diesem Wege erworben oder erreicht hat, wieder aufgeben müssen.
Die beschriebene Umkehrung von Ursache und Wirkung durch die modernen Neurowissenschaften ist auch deswegen unmöglich und widersinnig, weil sie nicht die Tätigkeit der Neuronen selbst erklären kann. Denn dazu, dass die neuronalen Netze überhaupt aktiv sein können, muss der Körper bereits beseelt und lebendig, d.h. mit Lebensgeist erfüllt sein. Denn nur so ist die Bewegung, die für diese Tätigkeit notwendig ist, erklärbar. Geist und Seele müssen also vor aller körperlichen Tätigkeit bereits vorhanden sein, denn nur durch sie wird letztere überhaupt erst möglich. Die Geistestätigkeit geht dabei nicht mit der neuronalen Tätigkeit im Gehirn des Lebewesens einher, sondern sie ist deren notwendige Ursache und Voraussetzung, denn nur durch sie ist Selbsttätigkeit, d.h. Bewegung in den körperlichen Strukturen erklärbar. Auch das Zustandekommen des Herzschlags ist für die Medizin bis heute ein Rätsel, denn auch dieses Phänomen lässt sich mit den empirischen Erkenntnismitteln der Medizin nur beschreiben, aber sein Zustandekommen lässt sich so nicht erklären oder sprachlich fassen, man muss es als offenkundig gegeben hinnehmen. Es wird aber durch die Voraussetzung einer Beseelung und eines lebendigmachenden Geistes leicht und vollumfänglich erklärt. Es handelt sich hierbei um dasselbe Argument, das Kant auch für die Apriorität der Kategorien im menschlichen Verstand anführt und es ist nicht widerlegbar, es muss zwangsläufig so sein, denn anders herum ist es unmöglich. Die Seele und der Geist können nicht durch Prozesse im Körper entstehen, weil der Geist mit der Beseeltheit eine notwendige Bedingung für die Selbsttätigekit der Neuronen ist und daher kein Produkt derselben sein kann. Denn diese Prozesse könnten und würden nicht stattfinden, wenn der Köper nicht bereits beseelt und belebt wäre, wodurch ihm ja erst die Eigenbewegung in seinem Innern gegeben ist. Dadurch ist die Grundannahme dieser Schulen der Neurowissenschaften und der Psychiatrie widerlegt, denn dieser Widerspruch im Denken der Adepten der betroffenen Denkschulen dieser jungen Wissenszweige ist nicht abweisbar und nicht auflösbar.
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