Einzelne Ankündigungen über das zweite Kommen des Messias
Wenn der Messias wieder kommt, wird er nicht von Beginn an öffentlich auftreten, denn bei Jesaja heißt es, dass er nicht öffentlich sprechen wird, sondern im Verborgenen wirkt. Auch im Evangelium heißt es, dass der Menschensohn im Verlauf der Ereignisse offenbar wird, was voraussetzt, dass er zuvor nicht offen agiert hat.
Er hat nicht von Anfang an eine Vollmacht, sondern er erhält sie erst nach einer längeren Ausbildungs- und Läuterungsphase, weshalb es in der Johannesoffenbarung heißt, dass der Sieg da ist, wenn das Lamm bzw. der Gesalbte die Vollmacht erhalten hat. Seine Ermächtigung ist kein Ereignis, sondern ein Prozess, der sich über viele Jahre erstreckt. Zunächst wird es ihm möglich sein, den Gang der Dinge in der Welt mehr oder weniger tiefgreifend zu beeinflussen und wenn er sich dann von allen inneren Hindernissen befreit hat und alle Widersacher und Gegenmächte in sich selbst überwunden hat, wird er die Vollmacht erhalten, alle Dinge zu entscheiden. Seine Heerscharen werden dann im unsichtbaren Hintergrund alles ausführen, was dazu notwendig ist.
Zuvor muss er vieles leiden, denn dadurch bereitet sich Gott seinen Knecht, er lernt dadurch das Gute vom Schlechten zu scheiden und alle Unreinheiten und Verirrungen werden aus seinem Charakter herausgeschmolzen. Im Zuge dessen wird er auch mehrmals fast vollständig in die Hand des Satan und der Götter gegeben, d.h. in die Irre geführt, um die Werke des Satan und der Götter zu erkennen, was nötig ist, um sie schließlich zerstören zu können. Äußerlich betrachtet führt er das Leben eines Sünders und Beobachter halten ihn für von Gott geschlagen wegen seines Lebenswandels. Ihm ergeht es in der Welt wie es den Sündern ergeht und deswegen findet er sich auch in der Musik derer, die als Sünder gelten, wieder. Er spricht ihre Sprache. Die, die als Sünder gelten, halten ihn deswegen oft für einen von ihnen und suchen zunächst seine Nähe. Wenn sie ihn aber näher kennen lernen und seine wahren weltanschaulichen Ansichten hören, meiden sie ihn und ihre anfängliche Offenheit schlägt meist in Feindschaft und Ablehnung um. Denn die Dämonen, die sich die, die als Sünder gelten, zu Freunden und Führern genommen haben, hassen die Wahrheit, weil ihr Bekanntwerden zu ihrer Auflösung und Entmachtung führt.
Die Frommen dagegen meiden ihn, weil sie ihn für einen Sünder halten. So wird er von fast allen Menschen gemieden, wie es bei Jesaja vorhergesagt ist (Jesaja 53,3) er sitzt zwischen allen Stühlen und hat keine Verbündeten oder Vertrauten unter den Menschen und muss alles allein vollbringen (Jesaja 63,5). Bei Jesaja ist diese Sonderbarkeit angekündigt, dass sich der Gottesknecht unter die Sünder zählen lässt und er wird von vielen Menschen, die ihn kennen, auch als solcher betrachtet. (Jesaja 53,4 und12) Auch Jesus wurde von seinen Zeitgenossen überwiegend als Sünder betrachtet, der Hauptvorwurf der Pharisäer gegen ihn war Gotteslästerung.
Die Dinge, die als Sünde gelten und die er tun wird, dienen auch dazu, dass diejenigen, die dazu bestimmt sind, Anlass und Bestätigung für ihre Ablehnung des Gesandten finden. Denn viele, die die Sache beobachten und die die Ankündigungen der Schriften dazu kennen, halten ihn für einen falschen Gesandten oder einen der angekündigten Verführer. Diese Doppeldeutigkeit also ist nötig, damit sie das tun, was ihnen bestimmt ist, denn würden alle Menschen sofort und einmütig an den Messias glauben, sobald er erscheint, ließen sich viele angekündigte Ereignisse dieser Zeit nicht herbeiführen und umsetzen. Es würde ihm z.B. niemand widerstreiten oder zuwiderhandeln und niemand von den Mächtigen würde gegen ihn kämpfen. Dass sich die Mächtigen aber gegen ihn beraten und Pläne schmieden, ist angekündigt. Damit das alles auch durchgeführt werden kann, müssen die entsprechenden Leute in Täuschung geführt werden. Denn sehenden Auges und wissend, was sie da tun, würden sie es nicht tun, weil das Ende dieser Kämpfe bereits feststeht und für die Widerstreitenden und ihre Pläne keine Aussicht auf Erfolg besteht, sondern auf alle, die sich daran beteiligen, das Gericht wartet.
Der Gottesknecht wird deswegen von Gott in den Schriften gerecht gesprochen weil er nie mit üblem Vorsatz Schlechtes tut und die Sünden vorwiegend zu Ausbildungs- und den genannten anderen Zwecken dienen. Er muss, wie jeder Mensch, alles am eigenen Leib lernen, deswegen heißt es in der Schrift, dass er denen helfen konnte, die in Versuchung geführt werden, weil er selbst in Versuchung geführt wurde. Denn er ist hauptsächlich zu den Abgeirrten und Verlorenen gesandt, nicht zu den Gerechten, denn diese brauchen weniger Hilfe. Die Kranken brauchen den Arzt, nicht die Gesunden, wie es im Evangelium heißt. Die, die als fromm gelten, und als solche betrachtet werden wollen, werden ihm eher fremd sein, er wird mit ihnen oberflächlich betrachtet nicht viel gemeinsam haben und sich unter Sündern wohler fühlen. Auch die Pharisäer haben sich an Jesus gestört, weil er oft mit Sündern zusammen war und mit und bei ihnen gegessen hat und sie selbst oft stehen ließ. Durch den ständigen Umgang mit Sündern lernt er viel über sie und das Wirken ihres Meisters, er erkennt ihre Beschreibung in den Schirften als wahr und zutreffend und erfährt viele Dinge, die er von sich selbst nicht kennt und für die es keine andere Quelle gäbe. Denn er hat keine Freundschaft mit den Dämonen und sie sind ihm ihrem Wesen nach zuwider, weswegen er auch von ihnen ständig angegriffen und geplagt wird. Für die Gerechten unter den Menschen gilt, dass sie sich von Sündern mit unordentlichem Lebensawandel fern halten sollen damit sie nicht wie sie werden und ihre Gewohnheiten annehmen. Denn solange sich gegen diese Mächte nichts tun ließ, konnte man sie nur meiden um sich so vor ihrer Wirkung zu schützen. Im Zuge des Wirkens des Messias aber werden diese Mächte entmachtet, d.h. er hat Mittel, gegen sie vorzugehen, wozu er sich ihnen und ihrem Wirken direkt aussetzen muss, denn nur so lässt es sich verstehen und letztlich beenden.
Der Messias wird bei seinem zweiten Kommen kein Jude mehr, sondern Deutscher sein, denn bei Jesaja heißt es im vierten Lied vom Gottesknecht, dass er wegen der Verbrechen seines Volkes zu Tode getroffen ist. Der einzige Fall, wo man Verbrechen einem ganzen Volk anlastet und nicht nur einem Regime, sind die Deutschen. Es gibt auch Textvarianten, die statt „seines Volkes“ „meines Volkes“ lauten, aber das macht keinen Sinn, weil dann die Juden gemeint wären und diese für ihre Schuld bereits selbst getroffen wurden. Den Juden werden in den Schriften bei den Propheten zudem nie Verbrechen vorgeworfen, sondern Sünden. Verbrechen sind Taten von Menschen an anderen Menschen, d.h. der Menschen untereinander. Die Juden werden aber in den Schriften für ihre Sünden, d.h. ihr Handeln und ihre Haltung in bezug auf Gott kritisiert, nie wegen innerweltlichen Untaten, also Verbrechen an anderen Menschen.
Zudem heißt es im Evangelium, dass den Juden das Reich Gottes genommen wird, weil sie es abgelehnt haben und nicht wollten, und stattdessen einem anderen Volk gegeben wird. Bei Jesaja heißt es dazu auch, dass Gott zur Zeit der Erfüllung der Verheißungen zu den Israeliten in einer anderen, fremden Sprache sprechen wird, der Messias spricht also kein Hebräisch. (Jesaja 28,11) Die Erlösungstaten Gottes wirken auf die Juden seltsam und fremdartig, weil sich viele ihrer bisher sicher geglaubten Gewissheiten nicht bestätigen werden, sondern sich stattdessen vieles als zutreffend erweisen wird, was sie bisher für offenkundig falsch und irrig hielten. Deswegen kommen ihnen Gottes Tun und seine Entscheide teilweise seltsam und fremd vor. Es wirkt auf die Schriftgelehrten, nicht nur die jüdischen, sondern auch die christlichen und muslimischen, als würde der Messias mit ihren besten Überlieferungen aufräumen.
Die Vollmacht erhält der Gottesknecht wenn der Satan und die Götter unschädlich gemacht und aus ihrem Ort geworfen sind, denn solange sie in ihrer Machtposition sind, lässt sich nichts gegen sie unternehmen. Viele Menschen werden diesen Verlust sehr deutlich zu spüren bekommen, denn sie haben dann niemanden mehr, auf den sie sich stützen können und die schützende Hand, die über die schlecht handelnden Menschen gehalten war und die ihnen ihre Sicherheit gab und ihnen Erfolg garantierte, wird dann weg sein. Sie werden den Boden unter den Füßen verlieren weil sie ihr Haus auf schlüpfrigem Grund errichtet haben, auf Lügen, Verstellung, Betrug, Falschheit, Ausbeutung und anderer Ungerechtigkeit und alles, was sie sich so aufgebaut und angeeignet haben, wird ihnen wieder genommen. Im Moment befindet sich der Satan mit seinen Heerscharen zwischen der Erde und den Himmeln der Götter, wie es auch im Koran geschildert ist.
Wenn dann der Sieg da ist und das Lamm die Vollmacht hat, wird ihm niemand mehr zuwider handeln können, er wird die Völker, d.h. die staatliche Gewalt in den Ländern, zerschlagen wie Tongeschirr, wie es in der Offenbarung heißt und ihnen ein eisernes Joch auflegen und er wird mit Macht das Recht überall wieder durchsetzen. Es wird keine Gegenmächte mehr geben und auch die heute einflussreichsten Interessen werden keinen Einfluss mehr haben. Es wird konsequent Gerechtigkeit durchgesetzt und alle Missstände werden weltweit beseitigt. Die Heiligen werden dann überall an die Regierung kommen und es wird das in allen Weisheitsschriften angekündigte goldene Zeitalter beginnen, die Welt wird wieder einem Garten gleichen und voll von Gotteserkenntnis sein, so wie das Meer mit Wasser voll ist. Dadurch, dass sich die Vorhersagen der Schriften vor den Augen aller Menschen erfüllen, werden alle Menschen zur Gotteserkenntnis kommen und es wird keinen Raum für Zweifel mehr geben.
Wenn alle weltlichen Mächte beseitigt sind, wird sich auch der Gottesknecht wieder Gott unterordnen und seine Macht aufgeben. Denn nur so kann er weiterhin als Mensch unter Menschen in der Welt bleiben. Zuvor wird ihm in der Zeit seiner Läuterung immer mehr Macht gegeben, je mehr er seine inneren Impulse und Antriebe unter Kontrolle bringt und je unempfindlicher er gegenüber den Gegenmächten, d.h. dem Satan, den Göttern und dem Tod wird, sodass er sich gegen alle Gegenmächte und Widersacher immer effektiver durchsetzen kann. Wenn er die Vollmacht dann erreicht hat und alle Mächte des Unrechts in der Welt wieder beseitigt sind, wird er auf diese Macht wieder verzichten und sie aufgeben, denn dann wird nur noch Gott herrschen und alle Menschen werden das erkannt haben. Seine Durchsetzungskraft hat er dadurch, dass alle seine Worte wirksam sind, weil sie von den himmlischen Heerscharen umgesetzt und verwirklicht werden. Dadurch ist ihm potentiell alles in der Welt möglich, was denkbar ist. Damit er aber danach als Mensch unter den Menschen als König regieren kann, muss er auf diese Mittel verzichten weil dadurch großer Schaden und viel Ungerechtigkeit entstehen könnte und von allen Seiten würde man Forderungen an ihn stellen, dies oder jenes für jemand zu bewirken.
Während ihm diese Macht gegeben ist, d.h. während seine Worte sämtlich wirksam sind und sich erfüllen, wird er von den Menschen isoliert und fast alle Kontakte mit anderen Menschen muss er aufgeben, weil er für die Menschen als Anstoß geschaffen ist, an dem sie zu Fall kommen, d.h. an dem ihre dämonisch beeinflussten und erzeugten Gedanken und Regungen offenbar werden. Alle Menschen, mit denen er zu tun hat, ärgern sich an ihm und nehmen an ihm Anstoß, von alllen Seiten erfährt er Verachtung, Geringschätzung und Ablehnung und würde er seine Macht nutzen, um den Menschen ihre Gehässigkeiten, Verleumdungen und das andere in ihnen von den Gegenmächten gezielt erregte Unrecht zu vergelten, z.B. durch im Zorn ausgesprochene Flüche, würde er sich zwangsläufig schuldig machen und sich zu Dingen hinreißen lassen, die er hinterher bereuen würde. Deswegen muss er sich von den Menschen möglichst fern halten, solange sich seine Worte erfüllen und erst wenn diesen ihre Wirksamkeit wieder genommen ist, kann er wieder unter Menschen sein in welcher Rolle und Funktion auch immer. Im 1. Korintherbrief heißt es, dass sich der Sohn zuletzt wieder ganz dem Vater unterordnet. (1.Kor 15,28)