Wie die Dämonen in uns wirksam sind und was sie tun

Die Geister sind reale Wesen, die wir aber mit unseren äußeren Sinnen nicht wahrnehmen können weil sie nicht Teil unsrer physischen Welt sind. Sie wohnen laut Bibel und Koran zwischen Himmel und Erde. Nur durch den inneren Sinn in unserm Innern können wir ihr Wirken in uns selbst erkennen. Es gibt nicht nur eine Art, sondern viele verschiedene Ordnungen und Sekten, die jeweils anderen Befehlshabern folgen. Es gibt sowohl gläubige, als auch ungläubige unter ihnen und die Varianzen und Spielarten sind hier so groß, wie auch unter den Menschen. Alle Weisheitsschriften sprechen von ihnen und ihr Wesen und ihr Wirken ist in ihnen allen übereinstimmend beschrieben und es entspricht genau dem, was sich aus unserer menschlichen Perspektive beobachten lässt.

Sie haben keine grauenhafte Monstergestalt, wie es oft in Horrorfilmen dargestellt wird und sie sind auch nicht nur finster und bösartig, sondern auch unterhaltsam und teilweise originell. Sie sind eher hässlich und deformiert und in der Regel nicht gefährlich, sondern eher lästig und nervig, aufdringlich, oft unverschämt und zügellos, sie kennen von sich aus keine Grenzen. Trotzdem können sie in dieser Welt nicht tun und lassen, was sie wollen, denn sie stehen unter der vollständigen Kontrolle Gottes. Es handelt sich bei ihnen also nicht um ‚finstere Mächte‘ die alles aus dem Hintergrund beeinflussen oder steuern, sondern sie sind selbst geleitet und gelenkt von Gott, der alles in dieser Welt steuert. Darin stimmen alle Heiligen Schriften aller Völker überein. Denn alles, was in dieser Welt geschieht, hat übernatürliche Ursachen. Das ist den Dämonen aber nicht bewusst, sie halten sich selbst für die Urheber aller ihrer Taten, Wünsche und Begierden, so wie auch die Menschen, die sich ihrer Manipulationen nicht bewusst sind, in dieser Illusion der Selbsturheberschaft leben. Denn der Mensch erhält seinen Geist von Gott und das ist keine einmalige Gabe, nach der der Mensch dann im Besitz des Geistes wäre, sondern es ist ein Prozess, der solange andauert, wie der Mensch in der Welt ist.

Die meisten Übel, die sie wirken wollen, werden zunichte gemacht, aus ihren Anschlägen und Plänen wird meist nichts, denn vieles, was sie unternehmen, funktioniert nicht, was sie zum Zorn gegen Gott reizt und frustet. Sie sind aufsässig und müssen immer ihren Willen haben.

Sie sind geschaffen, um uns in die Irre zu führen und unseren Geist und unsere Sinne zu verwirren, sie erzeugen Trugwahrnehmungen, Sinnestäuschungen, Verzerrungen in Denken, Fühlen und in der Wahrnehmung. Auch alles, was man unter Alkohol- oder Drogeneinfluss halluziniert, wird von ihnen hervorgerufen, deswegen werden Schnäpse auch oft als ‚Geist‘ (Himbeergeist usw.) bezeichnet. Die Halluzinationen, Missempfindungen und Trugwahrnehmungen sind nur subjektiv für die Betroffenen real, Andere können diese inneren Vorgänge nicht direkt nachvollziehen. Ihre Urheber sind aber real, wenn auch unsichtbar aus unserer Perspektive. Jeder Mensch steht unter ihrem Einfluss, denn sie sind fester Bestandteil der Schöpfung und erfüllen ihre Rolle und Aufgabe im Weltplan.

Wenn ein Mensch aus einer starken Emotion heraus redet, z.B. aus Neid, dann ist ihm das in dem Moment selbst nicht bewusst, erst wenn er darauf aufmerksam gemacht wird, fällt ihm das auf. Dasselbe Prinzip ist bei den Dämonen wirksam: Wer sich ihres Wirkens nicht bewusst ist, der erweist gerade dadurch, dass er voll unter ihrem Einfluss steht. Deswegen ist auch die Verwirrung und Täuschung eines ihrer bewährtesten Mittel bei ihrem Treiben. Ohne diese könnten sie nicht tun, was sie tun, denn wenn man sie klar erkennt und beim Namen nennt, verflüchtigen sie sich und lassen ab. Die Wahrheit ist das wirksamste Gegenmittel gegen ihr Wirken, denn die Wahrheit macht frei. Das ist auch das Wirkprinzip der meisten Psychotherapien.

Die meisten Dämonen sind nicht nur böse, sie machen auch viele drollige, komische oder anders lustige Dinge, auf die sonst niemand kommen würde. Z.B. lehnen es Menschen, die unter ihrem Einfluss stehen, mitunter im Sport ab, sich zu dehnen, weil sie befürchten, dass dabei die Beine abbrechen könnten. Sie sind irrational und neigen dazu, alles zu verdrehen. Deswegen werden die Dämonen von Exorzisten und anderen mit ihnen befassten Leuten wie Dämonologen auch als ‚Äffchen Gottes‘ bezeichnet.

Wenn man sie ernst nimmt und sich auf sie und ihre Faxen und Kapriolen einlässt, sind sie freundlich und dankbar, sie wollen wahrgenommen werden. Nur wenn man sie abweist, geringschätzt, ihnen ohne Grund widerspricht, sie konfrontiert oder ihrem Willen in für sie wichtigen Anliegen nicht entspricht, können sie zu feindseligen Teufeln werden, die sich rächen wollen. Sie finden und geben erst Ruhe, wenn ihr zugrundeliegendes Problem gelöst ist, ansonsten kommen sie immer wieder. Alles in allem sind es unterhaltsame Leute, mit denen man umgehen kann, wenn man weiß, wie man sie behandeln muss.

In der Guna-Lehre der indischen Weisheitstradition, wie sie z.B. in der Bhagavad Gita angerissen wird, ist dem dämonischen Wesen das tamasische Prinzip zugeordnet, denn die Menschen, die unter diesem Einfluss stehen, haben Gefallen an Unreinheit, viele betreiben keine Körper- und Kleiderpflege und bevorzugen als Nahrung Verdorbenes, Nichtnahrhaftes oder Essensreste. Unter anderem deswegen nennt Jesus sie im Evangelium auch ‚unreine Geister‘. Sie sind und machen nicht nur körperlich unrein, sondern auch geistig, aber darum soll es hier in der Kürze nicht gehen.

Jeder Mensch hat in sich auch das dämonische Wesen, schon Sokrates war sich über diese inneren Stimmen im Klaren, er sprach diesbezüglich von einem ‚Daimonion‘, einer inneren Stimme, die ihn z.B. vor Gefahren warnte oder in schwierigen Fragen auch beratend zur Seite stand. Es gibt auch gute, hilfreiche Geister unter ihnen. Goethe setzte den Daimonion mit dem Charakter des Menschen gleich.

In Zeichentrick-Kindersendungen gibt es oft Szenen, in denen eine Figur überlegt, was sie tun soll und wofür sie sich entscheiden will. Über der überlegenden Figur sieht man dann auf der einen Seite ein Engelchen, das guten, vernünftigen und nützlichen Rat gibt und auf der anderen Seite ein Teufelchen, das üblen, irreführenden Rat gibt und zur Übertretung von Geboten, Regeln oder Gesetzen anreizt. Dieses Schema gibt sehr gut unsere innere Realität wieder, denn der Kampf zwischen Gut und Böse in dieser Welt ist kein äußerer Kampf in dem eine Partei der Guten gegen die vermeintlich Bösen kämpft, sondern dieser Kampf zwischen guten und bösen Mächten findet tagtäglich in unserem Innern statt. Islamische Traditionen nennen diesen Kampf, den Jeder führt, auch den eigentlichen, den großen Jihad. Im Koran ist den Dschinn, der Ordnung von Geistern, die hauptsächlich für die Muslime zuständig sind, eine eigene kurze Sure gewidmet. (Siehe Sure 72 die Dschinn.)

Es gibt natürlich auch bösartige unter den Dämonen und Geistern, denn auch bei ihnen gibt es verschiedene Ordnungen und Sekten (wie auch bei den Engeln), die dann z.B. viele Krankheiten hervorrufen oder anderes Unglück bewirken. Diese werden aber bald unschädlich gemacht, ihre Macht über die Geister der Menschen ist bereits gebrochen und das Urteil über sie ist längst gefällt (siehe Johannesoffenbarung und die Evangelien). Wenn sie weg sind, werden auch alle Übel, die sie für uns Menschen gebracht haben, mit ihnen verschwunden sein, man wird diese ganzen Dinge dann nicht mehr finden, denn bald wird das uns bereits angekündigte Urteil auch vollstreckt. Der Satan wird samt Anhang gebunden und aus der Welt entfernt. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Menschheit wieder befreit ist von diesen Plagegeistern, der Spuk ist dann vorbei. Diese Übel werden dadurch mit ihrer Wurzel ausgerissen, was bewirken wird, dass alle großen Menschheitsprobleme dauerhaft und vollständig gelöst sind. Diejenigen unter den Dämonen, die dann weiter dem Feind und Widersacher der Menschen gefolgt sind und sich nicht rechtzeitig von ihm losgesagt haben, werden ihrem Herrn, den sie sich unter Kenntnis der Alternativen und der Folgen erwählt haben, dann auch in seinem Ende nachfolgen.

Die Frage, ob man das Wirken der Dämonen erkennt ist keine Glaubensfrage, sondern eine Frage der adäquaten Wahrnehmung. Denn grundsätzlich kann ihr Treiben von Jedem erkannt werden, man muss nur offen dafür sein und die Dinge so ansehen, wie sie wirklich sind. Die Schriften gebn viele Hinweise, was die Geister auf Erden wirken. Goethe hat das in seinem Faust in folgendem Vers auf den Punkt gebracht: „Die Geisterwelt ist nicht verschlossen, dein Sinn ist zu, dein Herz ist tot.“ Wer die Dämonen, bzw. ihr Wirken in unserer Welt also nicht erkennt, der befindet sich in traumlosem Schlummer, er geht mit halb geschlossenen Augen durch die Welt, weil er keine Wahrnehmung hat. Am Ende, zur Zeit der Offenbarung wird den Menschen ihr Schleier von den Augen wieder entfernt, denn dann wird Jeder alles um ihn herum so wahrnehmen, wie es ist und es wird kein Zweifel und kein Leugnen mehr sein. Vermutlich werden dann auch die Dämonen selbst, die hinter den Wirkungen in unserer Realität stehen, direkt erkennbar.