Die vermeintlich eingeschlossenen Verteidiger in Mariupol werden Mittel und Wege finden, sich weiterhin mit allem Nötigen zu versorgen und die russische Blockade wird sehr löcherig und ineffizient sein, so wie alles, was die Russen mitlitärisch derzeit unternehmen. Es wird den ukrainischen Kräften bald gelingen, die Stadt zurück zu erobern und man wird die Russen aus dem ganzen Land vollständig wieder vertreiben. Der Erfolg, den Herr Putin in dieser Sache heute verkündet hat, wird zu einem öffentlichen Gesichtsverlust führen, denn er wird sich als nicht existent erweisen und sich in eine Niederlage verkehren.
Verfolgt man die Debatte zu den Waffenlieferungen in unserem Land, fragt man sich, wen Herr Scholz eigentlich noch fürchtet. Denn Putin ist nicht mehr zu fürchten, seine Autorität ist längst geschwunden und auch in Moskau ist seine Durchsetzungsfähigkeit am schrumpfen. Die Angst und die Furcht vor seiner demonstrativen Skrupellosigkeit, die seine Gegenspieler einschütern soll und ihm oft als Stärke ausgelegt wird, ist mittlerweile ebenfalls unbegründet, denn er kann seinen Willen offenbar längst nicht mehr erzwingen, wie er es bisher gewohnt war. Das, was er bisher als seine große Stärke verstanden hat, seine Festigkeit und Entschlossenheit in werte- und gewissenlosem Handeln, bewirkt jetzt seinen Untergang, der deutlich zu beobachten ist.
Auch die russische Armee ist nicht mehr zu fürchten und das Letzte, woran diejenigen denken, die für diese Truppe die Verantwortung tragen, ist, in einen Konflikt mit einem Nato-Land einzutreten weil sie sich ja nichteinmal gegen die auf dem Papier weit schlechter gerüstete und zahlenmäßig unterlegene ukrainische Armee durchsetzen können. Die werden sicherlich nicht daran denken, diese Armee in ihrem gegenwärtigen desolaten Zustand in einen weiteren und größeren Konflikt zu führen, denn dazu wäre man gar nicht in der Lage.