Was geschieht am Tag des Zorns?
Die Armeen von Kämpfern, die am Tag des Zorns über die Erde ausgesandt werden, so wie sie bei den Propheten beschrieben sind, werden nicht aus Menschen bestehen, sondern aus Engelwesen. Diese werden viel Unheil und Leid bringen und sie werden zum Großteil von der Art sein, wie der, der in Ägypten die Erstgeborenen erschlagen hat. Für die Sünder werden sie das sein, wovor ihnen am meisten graut, denn sie haben verschiedene Naturen und sind auf den, zu dem sie gesandt sind, zugeschnitten. Sie werden eine Zeit lang ihren Mutwillen mit den Menschen treiben und ihnen ähnliches antun, wie das, was sie selbst anderen angetan haben und sie dann ihrer endgültigen Bestimmung zuführen.
Diese Vergeltung ist nötig und gerecht, weil sie bis zum Tag des Zorns aufgeschoben wurde und den Taten der Menschen entspricht. Bisher wurden die Sünder für ihren Wandel selten bestraft, im Gegenteil, sie hatten meist, oberflächlich betrachtet, damit Erfolg. Am Tag des Zorns wird dann Gottes Recht durchgesetzt und die Verhältnisse auf Erden werden sich wieder berichtigen. Es gibt viele Menschen, denen Unrecht getan wurde und die unter den Sündern gelitten haben und die sehen mussten, wie diese trotzdem Erfolg haben und unbehelligt und sorglos ihr Leben genießen. Viele haben sich deswegen von Gott verlassen gefühlt. Diese Ungerechtigkeit wird am Tag des Zorns behoben und es wäre nicht fair, wenn einfach allen alles vergeben würde. Das Angebot der Vergebung gilt nur solange wie jemand im Leben ist, denn da ist die Umkehr jederzeit möglich. Wenn jemand aber stirbt oder das Gericht beginnt, gibt es keine Vergebung mehr weil es ungerecht wäre, wenn dann noch vergeben würde. Denn wenn den Sündern alles vegeben würde, wäre es wirklich besser und vernünftig, ein schlechtes Leben zu führen weil das Leben der Gläubigen oft deutlich beschwerlicher ist und oberflächlich betrachtet weniger kurzfristige Vorteile bringt. Außerdem würde die Moral ihre Gültigkeit verlieren und es würde keine Prüfung der Seelen mehr stattfinden, was der Zweck unseres irdischen Daseins ist. Der ganze bisherige Verlauf der Geschichte mit all den Übeln und dem vielen Leid wäre letztlich überflüssig und folgenlos und damit sinnlos gewesen. Es würden letztlich die Sünder über die Gerechten triumphieren, so wie sie auch schon im Leben in der alten Welt überall Oberhand hatten.
Zwischen dem Offenbarwerden des Messias und dem Beginn des Gerichts wird es wohl noch eine letzte kurze Phase der letzten Möglichkeit zur Umkehr geben, denn Gott hat kein Interesse am Leiden und an der Bestrafung der Menschen sondern er tut alles, damit möglichst alle vor dem Gericht bewahrt und gerettet werden. Und nie hat Gott ein Gericht gebracht, ohne zuvor einen Gesandten zu schicken, der die Menschen davor warnte und zur Umkehr mahnte. Obwohl jeder bereits weiß, dass das Gericht kommt, weil es sich in fast allen Schriften der Bibel und auch im Koran erwähnt findet, wird es wohl noch eine letzte Möglichkeit zur Umkehr geben. Allerdings wird dabei eine tatsächliche Umkehr gefordert, die auch Früchte vorweist, d.h. die Menschen, die wollen, dass ihnen vergeben wird, müssen bereit sein, alles preiszugeben was sie getan haben. Alles das, was sie bisher verheimlichen konnten und sie müssen auch zur restlosen Aufklärung alles Geschehenen oder durch sie verübten Unrechts beitragen. Sie müssen also bereit sein, als Zeugen auch gegen sich selbst zu wirken und in allen Punkten die volle Wahrheit offenlegen. Bisher galt die Praxis, dass es gereicht hat, wenn die Menschen Reue oder Zerknirschtheit heuchelten, denn es herrschten die widergesetzlichen Regeln der Ungerechtigkeit, die die Unordnung gemehrt haben. Den bisherigen Machthabern ging es gar nicht um eine Umkehr der Menschen, man war auch nicht an der Wahrheit oder der Wiederherstellung der Ordnung oder der Gerechtigkeit interessiert, sondern es ging ihnen in der Regel nur darum, dass sich die Menschen vor ihnen demütigten und sich ihrem Willen und ihrer Gerichtsbarkeit unterwarfen. Wenn der Messias aber sein öffentliches Wirken beginnt, wird etwas ganz anderes gefordert, die Lügner und Sünder müssen selbst alle Folgen ihrer früheren Sünden wieder gut machen und sie werden dafür allen durch Unrecht erworbenen Gewinn und alle anderen Vorteile, wie Ansehen, Posten oder Ämter aufzugeben bereit sein. Denn wer alles, was zur alten Welt gehört, nicht aufzugeben bereit ist, der erweist sich als untauglich für die neue Ordnung und wird aussortiert weil er sich erneut nicht bewährt. Das wird die letzte Chance vor dem Gericht sein, danach gibt es dann keine Umkehr mehr.
In vielen Büchern der Schrift ist von dieser Wiederherstellung der Gerechtigkeit auf Erden die Rede. Viele Psalmen sprechen davon (z.B. Psalm 37) und auch in den Sprichwortsammlungen und bei den Propheten ist davon die Rede, dass die Ungerechten am Ende ausgetilgt werden und die Welt den Gerechten zufallen wird. Auch im Koran wird vor diesem Tag der Drohung gewarnt. Alles das ist noch nicht passiert und kommt also noch.
Die gefallenen Engel, die unter die Menschen kommen, werden kein Gewissen und kein Mitleid haben weil sie selbst nicht leiden. Sie sind nicht überwindbar und kennen keine Gnade, denn es war allen Menschen lange vorher bekannt, was sie erwartet. Man kann sich vor ihnen nicht verbergen oder anders schützen, sie führen ihren Auftrag sicher aus. Man soll ihnen aus dem Weg gehen, auch wenn man von ihnen nichts zu befürchten hat weil sie zu jemand anders gesandt sind und sie nicht ansprechen. Viele Menschen werden es sehen, wie ihren Verfolgern und Bedrückern übel mitgespielt wird und sie werden Ruhe finden und ihr Leid vergessen können. Denn zu den Sündern werden grausame Boten kommen. (Srüche 17,11)
Die Engel werden übergangsweise überall die Leitung übernehmen und so den Übergang zur neuen Ordnung begleiten und wo nötig auch erzwingen. Man wird sie zwischen Himmel und Erde auf- und niedersteigen sehen. So etwas ist noch nie auf Erden geschehen und wer das nicht mit eigenen Augen sieht, würde es nicht glauben, wenn man ihm davon erzählt. Denn bisher wurden solche Gerichte nur an einzelnen Städten oder kleinen Völkern vollzogen, am Tag des Zorns werden dann alle Sünder insgesamt aus der Welt getilgt. Es ist also seiner Art nach kein wirklich neues oder ungewöhnliches Ereignis, denn solche Gottesgerichte gab es in der Geschichte immer wieder.
Zu den Menschen aber, die unter der heutigen Zeit und den herrschenden Zuständen leiden, werden freundliche und tröstende Boten kommen und sie werden von ihnen wieder aufgerichtet. Für sie bringt der Tag Heilung und eine Neubelebung. Die Engel, die zu ihnen gesandt sind, sind Meisterpsychologen und Ärzte, die wirklich heilen, sie kennen den Menschen besser als er sich selbst kennt und sie beheben mit wenigen Kunstgriffen jedes Trauma und lösen jeden Knoten. Alle, die die Ereignisse überleben, werden kerngesund sein, sowohl körperlich als auch seelisch und geistig.