Man wird allen Menschen, die sich beim Reden verstellen, vor allem in der Öffentlichkeit, dafür keinen ausgesuchten Respekt mehr entgegenbringen und sie nicht mehr als besonders kompetent ansehen, sondern man wird sich über sie erheitern und sie verlachen, weil sie durch ihr Gehabe und Getue ja lediglich ihre Torheit zur Schau stellen.

An den Universitäten ist dieses Phänomen vor allem als professorales Gehabe bekannt, Ausdruck von Wichtigtuerei und immer auch von Selbstbewunderung und Selbstdünkel, was in der Regel eine Überkompensation eines entgegengesetzten Selbstbildes ist. Wer sich derartige Marotten und schlechten Angewohnheiten antrainiert hat und bisher dafür mit besonderem Respekt belohnt wurde, wird jetzt keinen Anklang mit seiner Blenderei mehr finden und keinen Eindruck mehr bei seinen Zuhörern damit schinden, sondern sich selbst der Lächerlichkeit preisgeben und dem Spott aussetzen.

Auch in den Medien und von Seiten aller anderen Kommentatoren, wird man das als das eitle und unnütze Treiben bewerten, das es ist und diese Leute, die sich das nicht schnell wieder abgewöhnen, nicht mehr ernst nehmen, denn man kann bei solchem Getue tatsächlich nur schwer ernst und sachlich bleiben.

Sie werden also keine Hochachtung für ihr Gehabe mehr ernten, sondern Spott und Hohn aller Welt auf sich ziehen, wenn sie nicht aufhören, sich gegenseitig mit ihrer Rede in den Ohren zu kitzeln durch eine sinnlose und unnütze Rede- und Ausdrucksweise.

Man denke etwa an Leute, die sich bei einigen Wörtern, die sie oft und bevorzugt gebrauchen, eine bestimmte Aussprache antrainiert haben oder die ihre Rede mit albernen, bedeutungslosen Phrasen schmücken, oder die sich eine besondere Gestik und Mimik oder ein besonderes Tempo bei der Aussprache angewöhnt haben (besonders langsam und gedehnt, was die Bedeutsamkeit der eigenen Meinung verstärkt und Bedächtigkeit anzeigt oder besonders schnell, was signalisieren soll, dass man ein besonders schneller, ungeduldiger und fixer Denker ist, der alles im Vorbeigehen erfasst) alle diese Blender wird man nicht mehr überall nach ihren Ansichten befragen und man wird ihr Urteil aufgrund ihrer Manierismen, Marotten und anderen schlechten Angewohnheiten nicht mehr als besonders maßgeblich einschätzen. Man wird von ihrem Getue eher befremdet und amüsiert sein und diese Vögel, die heute die öffentlichen Diskussionen beherrschen, nicht mehr ernst nehmen.

Dieses ganze Treiben, diese eitle Prahlerei der Menschen untereinander, wird man beenden und man wird alle Aussagen nicht mehr nach der Form oder der Art des Vortrags bewerten, sondern allein danach, ob etwas inhaltlich zutrifft oder nicht. Alle anderen nebensächlichen Begleitphänomene wird man bei der Beurteilung und Bewertung ignorieren und sich von Selbstdarstellern und Großsprechern nicht mehr blenden lassen, man wird diesen Wichtigtuern nicht mehr auf den Leim gehen und ihre Aussagen nüchtern und kritisch hinterfragen. Denn bei Lichte betrachtet ist es oft aufwändig verpackter Unsinn, was sie hervorbringen und reden. Man wird sie auch nicht mehr als charismatisch oder hervorstechend kompetent loben.

Die Menschen werden also wieder aufhören, die Toren und die Irrenden als Weise zu loben und man wird die Unredlichen, die Lügner, Täuscher und Blender nicht mehr in Ehren halten und als Vorbild ansehen, dem es nachzueifern gilt. Man wird sie und ihr Treiben ignorieren, bis sie es sich wieder abgwöhnt haben und bis sie sich wieder vernünftig, nüchtern und einsichtig zeigen.

Auch wird man sie und ihr in der Regel falsches und unzutreffendes Urteil nicht mehr fürchten, auf ihre Ansichten wird man alles in allem nichts mehr geben. So werden sie gezwungen sein, von ihrer Torheit abzulassen und dadurch, dass diese Leute aus der Öffentlichkeit weitestgehend verschwinden, werden die Menschen wieder Klugheit und klares, durchdringendes Urteil lernen, sie werden wieder einsichtig denken und handeln weil sie sich nicht mehr von den Toren unter ihnen den Weg weisen lassen. Alle Kommentatoren und Moderatoren in den Medien werden das zukünftig so werten und handhaben, man wird den Dummschwätzern und Schaumschlägern so verbreitet das Wort und die Deutungshoheit wieder entziehen.