Olaf Scholz will offenbar keine Panzer liefern, aus welchen Gründen auch immer. Vielleicht lässt sich in dieser Frage ein Kompromiss finden: Dass man die Bundeswehrbestände nicht antastet um unsere eigene Verteidigungsfähigkeit nicht zu gefährden, aber dafür alles das genehmigt, was die Industrie lierfern kann oder andere Länder wie Spanien zu liefern bereit sind. Denn die Zeiten sind schwer einzuschätzen und es wirkt schwer kalkulierbar, wie die Sache weitergeht. Die Unterscheidung aber, manche Waffen zu liefern und andere nicht, scheint künstlich und überzeugt niemanden.
Die Skrupel wegen einer möglichen Eskalation jedenfalls sind unbegründet, die Drohungen Putins in diese Richtung sind hohl und leer, denn er hat gar nicht die Möglichkeiten, noch weitere Fronten zu eröffnen. Das wäre reine Selbstzerstörung und das würde sein Umfeld nie mittragen. Das weiß er auch.
Es gibt einen Unterschied zwischen vernünftigen Skrupeln und Bedenken einerseits und Ängstlichkeit und Zögerlichkeit andererseits. Ersteres bewahrt vor Fehlern, während das Zweite uns dazu führt, Fehler zu begehen, die man hinterher bereut. Man soll sich nicht mutwillig selbst in Gefahr bringen, sein Glück ohne Not herausfordern und Gott auf die Probe stellen, aber es gibt Situationen, in denen mutiges Handeln gefragt ist, das man bisher, weil man in solch einer Situation noch nicht war, für falsch hielt. Manchmal muss man etwas wagen, was man bisher noch nicht gewagt hat, denn wenn es richtig ist, was man tut, dann wird solcher Mut immer belohnt.