Immer mehr Repräsentanten und Vertreter der Staats- und Sicherheitsorgane im Iran werden sich auf die Seite der Protestierenden stellen und das Regime und auch die fehlerhafte iranische Verfassung infrage stellen. Denn das, was die aktuellen iranischen Machthaber ihrer Bevölkerung als Islam mit Gewalt aufzwingen wollen, hat mit den Lehren des Koran nur noch den Namen gemein.

Ein Kopftuch, an dessen Tragen das Regime offenbar ohne Rücksicht auf Verluste festhalten will, wird, wie jeder weiß, im Koran überhaupt nicht erwähnt. D.h. so klar, dass das Regime den Islam verteidigen würde und auf Seiten der Moral und der Religion kämpft, ist so klar und eindeutig nicht. Es geht in diesem Konflikt nicht um den Islam, sondern um davon unabhängige kulturelle Fragen zur Lebensweise und zu angeblichen Traditionen. Alle Gesandten Gottes, die bisher kamen, hatten es als eine ihrer Hauptaufgaben, solche üblen Bräuche und Zankäpfel wieder abzuschaffen. Denn es sind Lehren und Sitten der Menschen, die Gott ihnen nirgendwo vorgeschrieben hat.

Deswegen wird sich das aktuelle Regime nicht an der Macht halten können, die Proteste werden ihre Ziele erreichen und das Land bekommt eine neue, bessere Verfassung, die wirklich mit Gottes Willen im Einklang ist. Denn die aktuelle ist das nur zum Schein, wodurch sich auch die vielen Missstände im Land und die zahlreichen Konflikte mit dem Rest der Welt erklären. Die darin grundgelegte aktuelle Ordnung funktioniert offenbar nicht richtig, die Regeln und Gesetze und auch das Selbstverständnis sorgen an vielen Stellen für Reibereien und Konflikte, sowohl im Innern, als auch nach außen. Denn wenn das Fundament einer Gesellschaft bereits schief gelegt ist, wird nichts, was man darauf erbaut, gerade, stimmig und stabil sein.

Die Sicherheitsbeamten und Militärs werden sich deswegen zunehmend weigern, weiterhin mit Gewalt gegen die eigene Bevölkerung vorzugehen und auch immer mehr Kleriker und Konservative werden das Regime und seine Verfassung in Frage stellen und von seinen Lehren und Ansichten und seinem politischen Kurs abweichen und nach besseren Alternativen für die Zukunft suchen.

Durch Polizeigewalt werden sie der Lage nicht Herr, sie erreichen damit nur, dass sich immer mehr Menschen den Protesten anschließen und dass die Protestierenden an Entschlossenheit weiter zunehmen. Am Ende wird das System in seiner heutigen Form nicht fortbestehen, das steht fest, denn auf den Lehren und Meinungen von Herrn Khomeini, so wie er sie in seinen Schriften dargelgt hat, lässt sich kein gerechtes und funktionierendes Gemeinwesen gründen. Man wird die sogenannte ‚Islamische Revolution‘ also für beendet erklären und alle damit verbundenen Ziele und Vorgaben ganz aufgeben und vergessen, denn das alles führte offenbar nicht ans angestrebte Ziel.

Mohammed selbst hat das alles in seinen Aussprüchen über unsere Zeit angekündigt, alles, was er für die islamisch geprägte Welt vorhergesagt hat, sehen wir heute tatsächlich verwirklicht. Oft ist das gerade den religiös Gebildeten nicht bewusst, sie erkennen ihre eigene Beschreibung und ihre Rolle in Gottes Plan nicht, weil es nicht ganz mit dem übereinstimmt, was sie sich selbst wünschen und zuschreiben.

Sie werden sich mit der Realität aber anfreunden müssen, ob sie wollen oder nicht, und ihre eitlen Wünsche und Irrlehren hinterfragen und gegebenenfalls aufgeben. Denn der Wille und Plan Gottes wird mit Macht durchgesetzt, wo es sein muss auch gegen den Willen der heute Mächtigen und niemand kann das verhindern. Denn die tatsächliche Rolle vieler Gelehrter ist eine ganz andere als sie es sich selbst zuschreiben, ihr Selbst- und ihr Weltbild ist durch mittlerweile etablierte Irrtümer, durch das Vergessen grundlegender religiöser Wahrheiten und durch in den dazwischenliegenden Jahrhunderten aufgekommene Falschlehren verzerrt und wird jetzt nach und nach wieder klar. Dadurch werden sich alle Konflikte auflösen, die Wahrheit wird den Wahn und den Irrtum am Ende überall ersetzen und so bleibt es dann auch dauerhaft.