Die Ukrainer werden alle ihre Ziele erreichen, die sie mit der Übernahme der Gebiete in der Region Kursk anstreben. Dieser Angriff wird der russischen Bevölkerung die eigene Verletzlichkeit bewusst machen, denn der Mythos von der militärischen Stärke und Unangreifbarkeit Russlands ist längst verflogen und der ernüchternden Realität gewichen.
Die europäischen und anderen westlichen Unterstützer werden jetzt alle Beschränkungen hinsichtlich der an die Ukraine gelieferten Waffensysteme fallen lassen, denn eine Eskalation ist nach wie vor nicht zu befüchten und sie war es offenbar auch nie. Sie fand bisher jedenfalls nicht statt und wird es auch weiterhin nicht, es geht jetzt darum, der Ukraine eine möglichst starke Verhandlungsposition zu ermöglichen, denn der Krieg geht auf sein Ende zu.
Vielleicht gelingt es der Ukraine, weitere Gebiete in Russland unter ihre Kontrolle zu bringen, die man dann für die eigenen Regionen, die Russland rechtswidrig annektiert hat, wieder eintauschen kann. Denn es scheint nicht möglich, die besetzten Gebiete militärisch zurück zu erobern, denn die direkte Gegenwehr der Russen vor Ort ist zu stark, ihr Fokus liegt ganz auf diesen Gebieten. Vielleicht wird es der Ukraine möglich, über diesen Umweg das eigene Territorium wieder zurück zu erhalten, im Austausch gegen ukrainisch kontrollierte russische Gebiete und Regionen. Sollte das der Plan der ukrainischen Führung sein, wird er aufgehen und gelingen.
Auch werden die ukrainischen Vorstöße auf russisches Kernland die russische Gesellschaft wecken und das politische System destabilisieren und die Elite in Aufruhr versetzen und auch die Bevölkerung gegen die Invasion in der Ukraine aufbringen. Man wird dieses gescheiterte Abenteuer in Russland zunehmend kritisch sehen und auch das Märchen vom Verteidigungskampf gegen den kollektiven Westen nicht mehr glauben.