In Taiwan wird sich die kritische Stimmung gegenüber China deutlich abschwächen und man wird die Möglichkeit ins Auge fassen, sich einvernehmlich und auf friedlichem Wege wieder mit dem Festland stärker zu verbinden. Man wird nicht um jeden Preis auf der vollständigen Unabhängigkeit beharren, sondern, wenn sich China dazu bereit zeigt, eine Kompromisslösung finden, von der beide Seiten profitieren. Denn ein militärischer Konflikt würde letztlich keiner Partei nützen, hätte aber für viele Menschen weltweit ernste erwartbare Konsequenzen.
Auf der anderen Seite wird man in China eine militärische Lösung der Frage verwerfen und einer weiteren Eskalation der Lage und der Stimmung die Dynamik nehmen. China wird seine Ziele erreichen, wenn man einen Weg wählt, der nicht auf die vermeintliche militärische und machtpolitische Überlegenheit gegenüber der kleineren Insel setzt, sondern bei allem, was man unternimmt, immer nach geltendem Recht und Gesetz geht und auch den Willen der Taiwaner berücksichtigt, denn diese müssen dann unter den Bedingungen leben.
Alle beteiligten Parteien werden also deeskalieren und alles unterlassen, was eine weitere Zuspitzung der Frage bewirken könnte. Man wird eine Lösung finden, die von allen Seiten akzeptiert werden kann und die für alle Beteiligten nur Vorteile und keine Nachteile bringt.
Auch wird man grundsätzlich in der Außen- und Geopolitik Konzilianz oder Bereitschaft zum Nachgeben in einzelnen Fragen nicht mehr als Schwäche werten (auch Kommentatoren z.B. in den Medien oder Diplomaten werden das nicht mehr so werten), sondern man wird eine solche Haltung als vernünftiges und pragmatisches Mittel zur Konfliktvermeidung ansehen und anstreben.
Denn von ausbrechenden Konflikten und Eskalationen haben alle Beteiligten, und oft auch viele, die an dem Kernkonflikt selbst unbeteiligt sind, nur Nachteile. Man wird die Spache und die Logik der Macht und der vermeintlichen militärischen oder wirtschaftlichen Stärke oder Überlegenheit ganz aufgeben und stattdessen in allen Streitfragen Lösungen suchen und finden, die im Einklang mit geltendem Recht und aus jeder Blickrichtung gerecht sind. Das wird man sich in allen Regierungen weltweit als Richtschnur und als handlungsleitend als Maxime selbst vornehmen und es werden sich auch alle daran halten und niemand wird seinen Willen gegen vermeintlich schwächere Partner mehr erzwingen, sondern man wird immer win-win Situationen anstreben, die dadurch dann auch tragfähig sind und eine dauerhafte und nachhaltige Lösung einer Frage bringen.
Denn Ungerechtigkeit führt nie zu langfristig stabilen Verhältnissen oder dauerhaftem Frieden, nur wenn die Interessen aller Seiten gewahrt und berücksichtigt werden, können auch alle Seiten eine erzielte Einigung langfristig unterstützen. Es ist also immer auch im Interesse des stärkeren Partners, wenn er seinen Einfluss nicht ausspielt und kleinere Partner zu etwas zwingt, was diese gar nicht wollen.
Man wird zukünftig auch stärker langfristig denken, denn solche Lösungen sind in der Regel gerechter und bringen dadurch dauerhafte Stabilität. Auch wird man nicht mehr darauf ausgehen, vermeintliche Schwächen potentieller Partner auszumachen und auszunutzen oder diese gar noch zu vergrößern. Man wird es ganz unterlassen, anderen Regierungen, Wirtschaften oder Ländern gezielt zu schaden, auch wenn man sich davon eigene Vorteile verspräche.